It’s geopolitics, stupid
Mit dem Kandidatenstatus für die Ukraine legt die EU eine geopolitische Wende hin, die alte Erweiterungspolitik wird ad acta gelegt. Doch damit ist kein einziges Problem gelöst, im Gegenteil: Brüssel verstrickt sich in neue, noch tiefere Widersprüche.
Leistungsorientiert und „streng nach dem Lehrbuch“: So soll der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union verlaufen. Dies hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprochen, als sie Mitte Juni in Brüssel ihre Empfehlung zur Aufnahme des Landes vorstellte.
Doch schon ihr Auftritt in den Landesfarben der Ukraine - gelber Blazer über blauer Bluse - verriet, dass es hier eher gefühlsbetont denn leistungsorientiert zuging. Und statt ans Lehrbuch für die EU-Erweiterung hielt sich die CDU-Politikerin ans Handbuch fürs Politmarketing.
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