Verlassen Sie sich nicht auf Preiseffekte
Die Preise steigen, doch wir haben begonnen, mehr und nicht weniger vom teuren Öl zu verbrauchen. Das zeigt, auf klimaschonende Preiseffekte kann man sich nicht verlassen.
Man solle die Armee einsetzen, um den Mangel an Sicherheitspersonal am Flughafen Amsterdam-Schipholzu lindern, schlug Arjan Kers, der Chef des Reiseunternehmens Tui, am vergangenen Samstag vor. Es wäre ja gut, der Ukraine zu helfen und in die Verteidigung zu investieren, aber was sei mit dieser Familie, die heute Abend auf Kos sein muss? Der Mann machte keine Witze, er war wütend. Im Verteidigungswesen gibt es Engpässe, aber in Schiphol sind sie noch größer. Die Lage ist katastrophal.
Und sie veranschaulicht perfekt, worum es im Neoliberalismus geht, nämlich um den Staat im Dienste des Großkapitals. Der Reflex von Kers sagt auch viel aus über eine andere schlimme Entwicklung. In derselben Woche sagten sechzehn niederländische Klimawissenschaftler vor laufender Kamera, was schon seit einiger Zeit klar ist: Das Pariser Abkommen wird nicht eingehalten werden. Eine Begrenzung der Erwärmung auf eineinhalb Grad können wir vergessen, zwei Grad sind unrealistisch, drei Grad wahrscheinlich. Man lese den jüngsten Bericht des Weltklimarates IPCC, um einen Eindruck von den Folgen zu bekommen. Die Niederländer sind keine Ausnahme: Sechzig Prozent der IPCC-Wissenschaftler teilen ihre Meinung.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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