„De-Risking“: Sie wissen nicht, was sie tun
Auf der Suche nach einer neuen China-Strategie ist die EU fündig geworden: Abhängigkeiten vermindern und Risiken abbauen, heißt die neue Devise in Brüssel. Doch wie das funktionieren soll, ist unklar.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass die EU-Kommission in Brüssel einen Begriff einführt, der von der US-Administration in Washington übernommen wird. Doch mit dem „De-Risking“ - dem Abbau von Risiken - ist dieses kleine semantische Wunder gelungen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen soll den Neologismus erfunden haben, US-Präsident Joe Biden hat ihn freudig angenommen.
Er ist ja auch so praktisch. „De-Risking“ klingt einfach netter als „Decoupling“ - also Entkoppelung oder Abbruch. Es klingt nach Rundum-Sorglos-Versicherung - vor allem, wenn es um so schwierige Länder wie China geht. Bidens Amtsvorgänger Donald Trump wollte „Decoupling“ von China. Biden und von der Leyen propagieren dagegen „De-Risking“. Wer könnte schon dagegen sein, Risiken zu mindern?
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