Eine zweite Eurokrise steht bevor
Die angekündigte Zinswende der EZB ließ die Rendite italienischer Staatsanleihen in die Höhe schießen. Das zeigt, dass die Strukturprobleme des Euro trotz aller Rettungspakete weiter bestehen. Nun droht eine neue Welle der Austerität.
Wir stehen vielleicht am Rande einer zweiten Eurokrise. Der "Spread", also die Differenz zwischen italienischen und deutschen Anleiherenditen, hat nach einem langsamen, aber stetigen Anstieg der italienischen Renditen den höchsten Stand seit 2013 erreicht. Das ist keine Überraschung, denn keine der grundlegenden Funktionsstörungen des Euro, die zur ersten Eurokrise geführt haben, wurden tatsächlich behoben.
Es ist mittlerweile zehn Jahre her, dass Mario Draghi der ersten Eurokrise ein Ende setzte, indem er versprach, "alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu erhalten" (whatever it takes). Im Wesentlichen hieß das, die Europäische Zentralbank (EZB) dazu zu bringen, in gewisser Weise wie eine "normale" Zentralbank zu handeln, indem sie versprach, als Kreditgeber letzter Instanz (lender of last resort) zu fungieren, falls ein Mitgliedstaat zahlungsunfähig werden würde.
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