Zinserhöhungen und kein Ende in Sicht
Die Bank of Canada hat den Leitzins am Mittwoch erneut erhöht. Zentralbanken sind von der Inflation so besessen wie ein Hund von einem neuen Kauspielzeug.
In ihrem anhaltenden und übereifrigen Kampf gegen die Inflation erhöhte die Bank of Canada (BOC) am Mittwoch erneut ihre Leitzinsen ‒ und reiht sich mit nun 5 Prozent in den Club der Zentralbanken ein, die von der Inflation so besessen sind, wie ein Hund von einem neuen Kauspielzeug. Der Leitzins in Kanada hat mittlerweile ein Niveau erreicht wie seit 22 Jahren nicht mehr und gleichzeitig auch einen der höchsten Zinssätze unter den G7-Staaten.
Ironischerweise erfolgt diese jüngste Erhöhung vor dem Hintergrund einer sinkenden Inflation. Denn die Inflation in Kanada ist im vergangenen Jahr von einem Höchststand von 8,1 auf derzeit 3,4 Prozent gesunken. Damit weist das Land eine der niedrigsten Inflationsraten der G7-Länder auf – nach Japan kurzzeitig sogar die zweitniedrigste, bevor die Inflationsrate in den USA inzwischen auf rund 3 Prozent gesunken ist und damit im Zielbereich der Fed liegt. Trotzdem und angesichts der nach wie vor recht niedrigen Inflationserwartungen – oder der Verankerung, wie die Zentralbanken zu sagen pflegen – hielt es die BOC für klug, die Zinsen zu erhöhen. Einmal mehr.
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