Brief aus Brüssel

Kapitulation auf Raten

| 15. Juli 2025

US-Präsident Trump hat der EU den Handelskrieg erklärt und mit noch höheren Zöllen gedroht. Doch statt sich endlich zu wehren, setzen Berlin und Brüssel weiter auf  Verhandlungen. Woran liegt das? Es gibt drei mögliche Erklärungen, eine heiße Spur führt nach Deutschland.

Stellen Sie sich vor, Ihr wichtigster Kunde ändert über Nacht die Geschäftsbedingungen - zu Ihren Ungunsten. Sie treten in Verhandlungen ein, verzichten auf Gegenmaßnahmen, um eine Einigung zu erleichtern, und treffen sich mit zwei Unterhändlern. Doch am Ende müssen Sie feststellen, dass der Kunde alle Absprachen ignoriert und Ihnen noch schlechtere Konditionen aufbrummen will.

Das kann nur einem blutigen Anfänger passieren, sollte man meinen. Weit gefehlt: Genau das ist der EU-Kommission in den Handelsgesprächen mit US-Präsident Donald Trump unterlaufen. Im April hatte Trump der EU noch mit einem pauschalen Zoll von 20 Prozent auf alle Exporte in die USA gedroht. Vier Monate und ungezählte Verhandlungsrunden später verlangt er 30 Prozent.

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