Zinserhöhungen

Unter Zugzwang

| 22. September 2022
istock.com/carusi83

Starke Zinserhöhungen in Europa treffen zwar die Wirtschaft hart, doch auf die Inflation werden sie sich kaum auswirken. Ein stumpfes Instrument also, das eine Menge Kollateralschäden verursacht. Warum erhöht die EZB die Zinssätze überhaupt?

Sie können versuchen, eine Mücke mit einer Fliegenklatsche oder mit einem Ziegelstein zu töten. Im letzteren Fall wird mehr zerstört als nur die Mücke. Außerdem kann man mit einem Ziegelstein schlecht zielen, so dass die Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden hoch ist, während die Mücke trotzdem entkommt.

Die Mücke ist die Inflation, der Stein ist die Geld- und Fiskalpolitik. Starke Zinserhöhungen werden die Wirtschaft hart treffen. Gleichzeitig haben die Zinssätze der Zentralbanken wenig Einfluss auf die europäische Energieinflation. In diesem Sinne ist es ein stumpfes Instrument mit vielen Kollateralschäden – zum Beispiel der Verschärfung der bevorstehenden deutschen Rezession.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!