Scheitern auf Raten: Der Euro und das wirtschaftliche Desaster der EU
Die Einheitswährung spaltet statt verbindet – Gewinner sind nur wenige. Das supranationale Integrationsmodell der EU steht an einem Scheideweg.
Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt eine vorherrschende Erzählung den europäischen Diskurs: In einer zunehmend globalisierten und vernetzten Welt sind die einzelnen Nationen in ihrer wirtschaftlichen Autonomie immer stärker eingeschränkt und haben die Fähigkeit verloren, ihren wirtschaftlichen Kurs unabhängig zu bestimmen. Sie sind mächtigen externen Kräften ausgeliefert – internationalen Finanzinstituten, multinationalen Konzernen und ausländischen Supermächten, insbesondere China. Nach dieser Auffassung ist das Konzept der nationalen Souveränität in der heutigen Welt zunehmend überholt.
Die Lösung besteht nach dieser Erzählung darin, dass die europäischen Nationen ihre Souveränität „bündeln” und an eine supranationale Institution übertragen. Eine Institution, die groß und mächtig genug ist, um sich auf der internationalen Bühne Gehör zu verschaffen: die Europäische Union. Das Argument lautete, dass nur auf dieser supranationalen, kontinentalen Ebene einzelne Staaten genügend kollektive Macht erlangen könnten, um im Verhältnis zu diesen globalen Kräften eine wirksame Wirtschaftspolitik umzusetzen. Mit anderen Worten: Durch die Abgabe bestimmter Elemente der nationalen Souveränität – die ohnehin als praktisch eingeschränkt galt – könnten die Länder durch kollektive Stärke eine Form „echter” Souveränität zurückgewinnen. Dies bildet den Kern des supranationalistischen Pro-EU-Arguments.
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