Wenn „Europa“ zur Religion wird
Die Kanzlerkandidaten fordern ein Bekenntnis zur EU und zur Nato. Doch das interessiert in Brüssel kaum jemand. Hier fordert man klare Ansagen zum Kurs der neuen Regierung in der Finanzpolitik. Nicht die Linke bereitet den EU-Politikern die größten Sorgen, sondern die FDP.
In der EU reden alle über Deutschland - doch in Deutsch-land spricht keiner über die EU. Dieses Bonmot des Satirikers Martin Sonneborn zur Bundestagswahl trifft den Nagel auf den Kopf. Sonneborn spielt auf die zentrale, wenn nicht dominierende Rolle an, die Deutschland in Europa einnimmt - und auf die Ignoranz, mit der die Kanzlerkandidaten über die Europapolitik hinweggehen.
Dreimal haben sich Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz zum „Triell“ getroffen. Dreimal haben sie EU-Themen ignoriert. Selbst bei internationalen Problemen wie der Corona-Pandemie und der Klimakrise haben sie das Kunststück fertig gebracht, so zu tun, als ließe sich alles im nationalen Alleingang lösen - oder schlicht und einfach, indem Deutschland mit gutem Beispiel vorangeht.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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