Bundesbank schreibt rote Zahlen: Pleitegefahr?
Die Bundesbank macht Verluste. Präsident Joachim Nagel aber prophezeit, die Gewinne werden zurückkommen. Nur: Muss die Bundesbank überhaupt Gewinn machen? Nein.
Die Bundesbank übt sich in Bescheidenheit. Nicht beim Gehalt ihres Präsidenten, Joachim Nagel, der mit rund einer halben Million pro Jahr sogar mehr verdient als der Bundeskanzler. Sondern beim Neubau der Zentrale in Frankfurt, die deutlich kleiner wird, weil die Mitarbeiter bis zu 60 Prozent Homeoffice machen können. Und beim Filialnetz, bei dem acht Filialen geschlossen werden. Weil die Bundesbank „zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet ist“, erklärte Nagel neulich im Interview mit der FAZ.
Wirtschaftlich ist die Bundesbank aber momentan nicht. 2023 hat sie 21,6 Milliarden Euro Verlust gemacht, auch wenn der Verlust im Jahresbericht mit der Auflösung von Rücklagen kaschiert wird. Dieses Jahr steht wieder ein Verlust in ähnlicher Größenordnung ins Haus, sagt Nagel voraus. Reserven, um die Verluste zu kaschieren, gibt es nicht mehr: „Weil wir unsere Risikovorsorge weitestgehend verbraucht haben, werden wir mit Verlustvorträgen für die kommenden Jahre arbeiten müssen“, so der Bundesbankpräsident.
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