Mit Merz in die Bedeutungslosigkeit
Die deutsche Sonderrolle in der Israel-Politik hat die EU während des Gaza-Kriegs gelähmt. Bei der von US-Präsident Trump erzwungenen Friedenslösung spielte Europa keine Rolle. Auch jetzt weckt der Kanzler wieder falsche Erwartungen.
Selten sah Friedrich Merz so verloren aus wie beim „historischen“ Nahost-Gipfel in Scharm el Scheich. Erst musste der Kanzler stundenlang auf US-Präsident Donald Trump warten, der sich als neuer Heilsbringer des Nahen Ostens feiern ließ. Dann stellte Merz fest, dass ihm bei der Friedenskonferenz in Ägypten nur eine Statistenrolle zugedacht war. Er durfte nicht einmal das „Abkommen zur Beendigung des Krieges in Gaza“ unterschreiben.
Das hat Trump lieber selbst gemacht - zusammen mit dem ägyptischen Machthaber al-Sisi, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani aus Katar und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der deutsche Trump-Versteher durfte der Zeremonie nur als Zaungast beiwohnen – wie alle Europäer. Dabei haben Deutschland und die EU einst selbst eine Führungsrolle im Nahen Osten beansprucht. Doch in diesem kritischen Moment ist davon nichts mehr übrig.
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