Das Anthropozän besser verstehen
Der Beginn des Anthropozäns lässt sich nicht eindeutig definieren. Es ist so alt wie der Mensch selbst, der die Erde umgestaltet – solange menschliche Zivilisationen bestehen.
Bisher fehlt sowohl dem Vorschlag eines neuen Erdzeitalters mit dem Namen ›Anthropozän‹ als auch den alternativen Vorschlägen, wie ›Kapitalozän‹, die Einordnung in ein umfassendes Konzept der Erd- und Menschheitsgeschichte.
Der Einordnungsversuch von Jason Moore, der »die Beziehungen zwischen Macht, Kapital und Natur in den Vordergrund … stellen« will (siehe Teil 2), ist dabei einer der elaborierteste unter den Alternativen. Doch er läuft darauf hinaus, die Relevanz der geologischen Signale zugunsten der historischen Kunde von tiefgreifenden sozialen und mentalen Verschiebungen herabzustufen. An dieser mangelnden Verzahnung von Moores Vorschlag mit der Erdgeschichte ändert auch die lange Liste von historischen Bewegungen mit deutlichen stofflichen Effekten in Folge der von ihm vorgeschlagenen Zäsur zunächst wenig.[i]
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP