EU-Gasmarkt: Übertriebene Sorgen?
Volle Gasspeicher, sinkende Gaspreise, wartende Schiffe mit verflüssigtem Erdgas (LNG) vor den europäischen Küsten: Der EU-Gasmarkt scheint sich zu entspannen. Waren die Befürchtungen eines Gasnotstandes überzogen?
Ein wirklicher Umschwung: Nachdem die Spotmarktpreise für Erdgas zu Herbstbeginn noch ein Rekordhoch verzeichneten, sind sie zuletzt massiv gesunken. Die Gasspeicher sind in vielen europäischen Ländern inzwischen fast komplett gefüllt. Und der Einkaufspreis für Erdgas am Spotmarkt der Energiebörse EEX (European Energy Exchange), dem größten Handelsplatz für Energie in Europa, hat vom 23. September bis Anfang November etwa zwei Drittel seines Werts verloren. Auch die Langzeitkontrakte bewegten sich von Mitte September bis Mitte Oktober um über ein Viertel nach unten.
Mehr als 30 mit LNG (verflüssigtem Gas) beladene Schiffe stauen sich vor den Häfen Westeuropas, aber nicht etwa wegen unzureichender Entladekapazitäten in den Hafenstädten, sondern weil die Gashändler anscheinend auf bessere Preise für ihre Lieferungen warten und deshalb ihre Reedereien angewiesen haben, das Transporttempo deutlich zu verringern. Weitere 30 Schiffe sind auf dem Weg, überqueren momentan den Atlantik und werden sich voraussichtlich noch vor dem Winter in die Warteschlange einreihen.[1]
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