Klimakonferenz

Der Wall Street Konsensus

| 23. November 2022
istock.com/Lang Feng

Die Bankenwelt präsentiert sich gerne als "grün" – tatsächlich aber trägt sie nichts zur Nachhaltigkeit geschweige denn zu einem Systemwechsel bei. Die Politik macht ihr dennoch den Hof.

Der niederländische Finanzministerin Sigrid Agnes Maria Kaag sagte auf dem COP27-Klimagipfel in Sharm-el-Sheikh einen bezeichnenden Satz: "Wenn der Privatsektor und die Finanzmärkte nicht in großem Umfang mitziehen, ist das ein unmöglicher Weg". Dies kennzeichnet das Nachdenken über Klimapolitik in einer finanzialisierten Gesellschaft. Fast alle, die auf diesem Gipfel eine Rolle spielten, stammen aus einer solchen Gesellschaft. Das heißt, eine Gesellschaft, in der Banken und andere Finanzunternehmen als das Herz der Wirtschaft und damit als wichtigster Sektor für den Übergang zur Nachhaltigkeit angesehen werden. Ohne Geld keine Investitionen, richtig?

Beamte, Medien, Politiker, Nichtregierungsorganisationen: Sie alle sind der Meinung, dass nachhaltige Investitionen über den privaten Finanzsektor laufen sollten – während die Risiken vorzugsweise bei den Regierungen verbleiben. Kaag: "Der Privatsektor fordert die Regierungen auf: Ändert bitte die Regeln, dann sind wir bereit, mehr zu finanzieren. Nennen Sie uns die Sektoren, in denen Sie als nationale Regierung die Risiken absichern".

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