Für arme Länder wird die Finanzwelt zur Einöde
Private Gläubiger setzen Entwicklungsländer zunehmend unter Druck – und nehmen mehr an Zinszahlungen ein, als sie an neuen Krediten zur Verfügung stellen. Die Armenhäuser der Welt sind mit einer wachsenden Solvenzkrise konfrontiert.
Es war eine kühne Idee, die in einem prägnanten Slogan zusammengefasst wurde: „From billions to trillions.“ Vor einem Jahrzehnt, als viel privates Kapital in die Entwicklungsländer strömte, sahen Regierungen und Entwicklungsinstitutionen die Chance auf einen schnelleren Fortschritt im Kampf gegen die Armut und anderen Entwicklungszielen. „Die gute Nachricht ist, dass es weltweit Ersparnisse in Höhe von 17 Billionen US-Dollar gibt und die Liquidität auf einem historischen Höchststand ist“, hieß es in einem wichtigen Strategiedokument aus jener Zeit.
Die schlechte Nachricht ist, all das stellte sich als Wunschdenken heraus. Stattdessen hat sich die Finanzierungslandschaft für die Entwicklung verändert. Seit 2022 haben private Gläubiger aus dem Ausland den Kreditnehmern des öffentlichen Sektors in Entwicklungsländern fast 141 Milliarden US-Dollar mehr an Schuldendienstzahlungen abgenommen, als sie an neuen Finanzmitteln ausgezahlt haben.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP