Wissenschaft

Hyman Minsky und die MMT (Teil 1)

| 04. Dezember 2024

Der US-Ökonom Hyman Minsky hat wesentliche Elemente der „Modern Monetary Theory“ vorweggenommen. Seine Erkenntnisse sind nach wie vor wichtig für die Formulierung einer Alternative zur herrschenden ökonomischen Lehre.

In ihrem neuen Buch Modern Monetary Theory – Bill and Warren’s Excellent Adventure überraschen die Autoren William Mitchell und Warren Mosler mit einer starken Relativierung der Relevanz des US-amerikanischen Ökonomen Hyman Minsky, der nicht wenigen als einer der Wegbereiter der „Modern Monetary Theory“ (MMT) gilt: „ […] es ist schwierig, irgendeinen schlüssigen und konsistenten Weg von der Arbeit Hyman Minskys zu dem, was wir MMT nennen, ausfindig zu machen“ (S. 110; diese und alle folgenden Übersetzungen durch mich, G.G.).

Mitchell/Mosler werfen Minsky vor allem vor, im Laufe der Zeit den „functional finance“-Ansatz Abba Lerners[1] aufgegeben und sich zu einer „Defizit-Taube“[2] und schließlich zu einem Befürworter „der reinen Grundsätze solider Finanzen“ (S. 116) gewandelt zu haben. Dass dies so nicht stimmt, hat erst kürzlich Randall Wray in dem Beitrag „Why Hyman Minsky matters for Modern Money Theory“ im gemeinsam mit Yeva Nersisyan herausgegebenen Sammelband The Elgar Companion to Modern Money Theory gezeigt. Hier wird deshalb anders verfahren. Statt einer Kritik der Kritik an Minsky erfolgt eine Darstellung wichtiger theoretischer Beiträge des US-Ökonomen, die später als grundlegende Komponenten in die „Modern Monetary Theory“ eingeflossen sind und die generell für die Formulierung einer tragfähigen Alternative zur herrschenden (neoklassischen) Lehre von großer Bedeutung sind.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!