Die Schweiz – ein Währungsmanipulator
Ohne Zweifel ist die Schweiz ein Währungsmanipulator. Doch die Frage, ob ihr Verhalten falsch oder richtig ist, lässt sich nicht so leicht beantworten. Andere Überschussländer manipulieren auch und die USA unterstützen die Spekulation.
Wie in jedem Jahr hat die US-Treasury, das amerikanische Finanzministerium, im Dezember einen Bericht veröffentlicht, in dem die globalen Handels- und Finanzbeziehungen auf die Frage hin untersucht werden, ob es Manipulationen bei den Währungsrelationen gibt, die dazu führen, dass sich die Produzenten amerikanischer Waren und Dienstleistungen unfairen Wettbewerbsbedingungen gegenübersehen. Anhand von drei Kriterien (bilateraler Überschuss, globaler Überschuss und Intervention am Devisenmarkt) wird von der Treasury festgelegt, ob ein Handelspartner gegen die Regeln der handelspolitischen Fairness verstößt.
Dieses Mal, was äußerst ungewöhnlich ist, sind die Schweiz und Vietnam explizit zu Währungsmanipulatoren erklärt worden. Das wird dazu führen, dass die US-Regierung die Regierungen der betroffenen Länder dazu drängt, in bilaterale Verhandlungen einzutreten, in denen geklärt werden soll, ob und auf welche Weise die »Missstände« beseitigt werden können. Deutschland wird zwar auch unter den Kandidaten für Währungsmanipulation gezählt (es gilt als unterbewertet), entgeht dem Verdikt des Manipulators allerdings, weil die EZB seit 2001 nicht am Devisenmarkt interveniert hat.
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