Währungssystem

Die Schweiz – ein Währungsmanipulator

| 22. Dezember 2020
istock.com/Valeriya

Ohne Zweifel ist die Schweiz ein Währungsmanipulator. Doch die Frage, ob ihr Verhalten falsch oder richtig ist, lässt sich nicht so leicht beantworten. Andere Überschussländer manipulieren auch und die USA unterstützen die Spekulation.

Wie in jedem Jahr hat die US-Treasury, das amerikanische Finanzministerium, im Dezember einen Bericht veröffentlicht, in dem die globalen Handels- und Finanzbeziehungen auf die Frage hin untersucht werden, ob es Manipulationen bei den Währungsrelationen gibt, die dazu führen, dass sich die Produzenten amerikanischer Waren und Dienstleistungen unfairen Wettbewerbsbedingungen gegenübersehen. Anhand von drei Kriterien (bilateraler Überschuss, globaler Überschuss und Intervention am Devisenmarkt) wird von der Treasury festgelegt, ob ein Handelspartner gegen die Regeln der handelspolitischen Fairness verstößt.

Dieses Mal, was äußerst ungewöhnlich ist, sind die Schweiz und Vietnam explizit zu Währungsmanipulatoren erklärt worden. Das wird dazu führen, dass die US-Regierung die Regierungen der betroffenen Länder dazu drängt, in bilaterale Verhandlungen einzutreten, in denen geklärt werden soll, ob und auf welche Weise die »Missstände« beseitigt werden können. Deutschland wird zwar auch unter den Kandidaten für Währungsmanipulation gezählt (es gilt als unterbewertet), entgeht dem Verdikt des Manipulators allerdings, weil die EZB seit 2001 nicht am Devisenmarkt interveniert hat.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!