Währungsmanipulation

Die Schweiz ist stolz auf ihre Sisyphus-Ökonomie

| 22. Dezember 2020
istock.com/Ruth Peterkin

Die Schweiz sei ein Währungsmanipulator, sagt die US-Regierung. Stimmt. Die Schweiz manipuliert – damit sie gratis arbeiten darf.

Dieser Satz in einem am Mitte Dezember veröffentlichten Bericht des US-Finanzministeriums hat die Schweiz aufgeschreckt: »Deshalb stellt das Treasury mit Bezug auf das Gesetz 1988 fest, dass die Schweiz ein Währungsmanipulator ist.« Die Empörung war einhellig, und die Medien stellten sich wie ein Mann hinter ihre Notenbank: Nein, unser Exportüberschuss hat nichts mit Währungsmanipulation zu tun!

Bei den Begründungen gab es nur wenige Nuancen. Die NZZ etwa meinte, unser Leistungsbilanzüberschuss spiegelt vor allem eine hohe Sparquote in der Schweiz, nicht aber eine unterbewertete Währung. Die TA-Medien zitieren den SNB-Chef Thomas Jordan, wonach »die Interventionen der Nationalbank nicht den Zweck verfolgen, die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Unternehmen zu steigern, sondern eine gefährliche Aufwertung zu verhindern.« Auch die Luzerner Zeitung stützt sich auf Jordan, aber mit dem Argument, es gehe um die Preisstabilität, nicht um die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

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