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Mit dem fünften Sanktionspaket der EU soll auch das letzte Tabu fallen - die Energie. Doch jetzt rächt sich, dass die Europäer ohne eigene Strategie in den Wirtschaftskrieg gezogen sind.
Mitten im Ukrainekrieg hat die EU eine neue Sicherheitsdoktrin verabschiedet – mit heißer Nadel gestrickt und ohne strategische Weitsicht. Im Mittelpunkt stehen neue Bedrohungen und militärische Fähigkeiten. Die Rüstungsindustrie darf sich die Hände reiben.
Mit dem Ukraine-Krieg werden die Karten in Europa neu gemischt. Deutschland gibt nicht mehr den Ton an, das Europaparlament spielt nur noch eine Statistenrolle. Und die Wirtschaft? Wird für den Krieg eingespannt.
Die Debatte über Russland-Sanktionen hat eine bedrohliche Wendung genommen. Statt um Abschreckung geht es um Bestrafung, statt Dialog droht Abschottung. In deutschem oder europäischem Interesse ist das nicht.
Die USA wollen Nord Stream 2 stoppen, sorgen sich aber um eine Unterbrechung der europäischen Energieversorgung. Fracking-Gas aus den USA und Flüssig-Gas aus Katar sollen helfen.
Die USA drohen Russland mit einem Ausschluss aus dem internationalen Bankensystem SWIFT. Ein solcher Schritt würde auch die EU und Deutschland treffen. Doch die Gegenwehr ist schwach, die Europäer haben sich schon vor Jahren über den Tisch ziehen lassen.
Die EU-Kommission will mit ihrer Taxonomie Geld in die richtigen Energieträger lenken. Doch es besteht die Gefahr, dass sie schädliche Technologien „grün“ wäscht und falsche Anreize setzt.
Die Gegner der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wollen das Projekt stoppen, um Russland zu bestrafen. Damit erweisen sie Deutschland und Europa einen Bärendienst.
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