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Karl Lauterbach präsentiert alle Nasen lang neue Reformprojekte im Gesundheitswesen, ohne eines erfolgreich zu Ende zu bringen. An seiner Unfähigkeit, politische Bündnisse zu schmieden, droht auch die Krankenhausreform zu scheitern.
Die „Reichsbürger“ sind misanthropische Sektierer. Aber ihr auf die Abschaffung des demokratischen Staats gerichtetes Gedankengut findet man auch in einer sich als liberal verstehenden bürgerlichen Szene, für die das Steuersystem Wegelagerei ist.
Gabor Steingart wirft in seinem Newsletter The Pioneer der gewerkschaftseigenen Hans-Böckler-Stiftung vor, Unwahrheiten über die Einkommensverteilung zu verbreiten. Dabei entlarvt er keine Fakes, sondern produziert sie.
Der eigentliche Skandal des Karlsruher Urteils zur Schuldenbremse besteht darin, dass die Richter den politischen Missbrauch des Grundgesetzes durch diese Rechtsnorm nicht kritisieren, sondern sogar befördern.
Deindustrialisierung ist ein normales Phänomen der modernen Wirtschaft. Der Weg zur Dienstleistungsgesellschaft wird längst beschritten – ist aber ein Irrweg, wenn er als Privatisierung von gemeinwirtschaftlichen Aufgaben daherkommt.
Ärztefunktionäre beklagen einen wirtschaftlichen Notstand von Arztpraxen. Doch die Probleme liegen woanders: in den veralteten Versorgungsstrukturen und einer vernachlässigten ambulanten Grundversorgung.
Der Ökonom Bernd Raffelhüschen schlägt eine drastische Erhöhung von Zuzahlungen der gesetzlichen Krankenversicherten bei der Inanspruchnahme von Leistungen vor. In den Medien wird dieser Unsinn als seriöser Diskussionsvorschlag bewertet.
Die Ärzteverbände laufen Sturm gegen Kapitalgesellschaften, die in Medizinische Versorgungszentren investieren. Ihre Empörung ist unglaubwürdig, weil sie selbst den Boden für diese Entwicklung bereitet haben. Ein eigenes Konzept für die Zukunft der ambulanten Versorgung fehlt.
Moderne Sozialpolitik ist kein bloßes Derivat der Wirtschaftspolitik und Einkommensverteilung ‒ sie hat längst eine eigene ökonomische Dynamik bekommen.
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