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Italiens führende "Faschistin" hat weder etwas Subversives an sich, noch ist sie verantwortlich für den Niedergang der italienischen Demokratie.
Setzt Russland in seinem Machtkampf mit Europa den Gashahn als Waffe ein? Natürlich! Aber die Europäer haben dieses Spiel begonnen – womöglich mit katastrophalen Folgen.
Die Entmachtung Mario Draghis entblößt das marode politische System Italiens und löst im europäischen Establishment Entsetzen aus. Es hätte bei dieser Fallhöhe kaum anders sein können.
Die angekündigte Zinswende der EZB ließ die Rendite italienischer Staatsanleihen in die Höhe schießen. Das zeigt, dass die Strukturprobleme des Euro trotz aller Rettungspakete weiter bestehen. Nun droht eine neue Welle der Austerität.
Wie in den siebziger Jahren versucht man, die steigenden Preise auf übermäßige Lohnerhöhungen, hohe Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik zu schieben. Eine Erzählung, die kein zweites Mal obsiegen darf.
Indem sie den Vorrang der nationalen Souveränität vor EU-Souveränität geltend machen, haben Polen und Ungarn eines der wichtigsten Instrumente der EU zum Aufbau eines Imperiums ins Wanken gebracht. Genau dafür werden die beiden Länder bestraft.
Im Westen ist Regierbarkeit zunehmend von einem permanenten Krisen- oder Ausnahmezustand abhängig. Die "Krise" ist nicht mehr eine Abweichung von der Norm; sie ist die Norm.
Aus der Asche der Pandemie wächst eine dystopische Zukunft heran: Nicht nur Reichtum und Macht sind mehr denn je konzentriert, auch fast jeder Wirtschaftssektor wird durch wenige mächtige Megakonzerne beherrscht.
Die Wiederwahl Sergio Mattarellas zum Staatsoberhaupt Italiens steht für das Versagen des gesamten politischen Systems. Eine Wahl, die die Macht- und Nutzlosigkeit der Parteien und des Parlaments in Italien symbolisiert.
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