Theorie

Der Liberalismus und das Böse

| 26. Januar 2017
istock.com/roman_slavik

Ich habe mich in einer Reihe von Beiträgen kritisch mit dem Liberalismus (hier, hier und hier) auseinandergesetzt und möchte in diesem Artikel einen weiteren Aspekt beleuchten, der zeigt, dass die Einschränkungen, die der Liberalismus demokratisch legitimierten Staaten auferlegt, zu weitgehend sind.

Das liberale Credo

Menschen haben nach Meinung aller Liberaler die Fähigkeit und den Wunsch zu selbstbestimmten Handeln. Diese Fähigkeit zu realisieren, ist ein Recht, das allen Menschen gleichermaßen zukommt und zwar alleine deshalb, weil sie Menschen sind. Daher bedarf jede Einschränkung dieses Rechts der Zustimmung aller davon Betroffenen.

Alle Liberalismen sind sich daher einig, wie Christine Bratu schreibt, „die Frage, ob eine Handlung vor einer Person gerechtfertigt ist oder nicht, im Ausgang vom – wenngleich leicht idealisierten – epistemischen Standpunkt der fraglichen Person zu klären ist“. (hier, S. 21) Das aber heißt nichts Anderes, als dass Begrenzungen der individuellen Freiheit durch staatliche Handlungen nur dann gerechtfertigt sind, wenn ihnen „leicht idealisierte“ rationale Subjekte zustimmen würden.

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