Kommentar

Globale Einkommenspolitik hat absolute Priorität

| 01. September 2016

Viele glauben, der Markt werde auch bei der allgemeinen Lohnentwicklung dafür sorgen, dass alles ins rechte Lot kommt. Das ist ein gefährlicher Irrtum, weil das deflationäre Virus, das die halbe Welt ergriffen hat, ungeheuer hartnäckig ist.

Einkommenspolitik ist wieder einmal in der globalen Diskussion. Ein Leser weist mich darauf hin, dass Bloomberg Mitte August darüber berichtet, dass der Internationale Währungsfonds geradezu revolutionäre Vorschläge für ein neues Lohnregime in Japan macht (hier der Bericht). Das hat Werner Vontobel bei Makroskop allerdings schon im Juni dargelegt (hier). Es scheint jedoch, als ob der IWF das, was in einem Arbeitspapier stand, auch politisch umsetzen möchte.

Ich hatte mehrfach in der Vergangenheit genau diese Position angemahnt (hier zum Beispiel). Dass der IWF das ernsthaft für Japan vorschlägt, geht natürlich nur, wenn auch die USA an einer solchen Position Gefallen finden. Das ist tatsächlich so, denn auch in den USA diskutiert man in der gegenwärtigen Administration sehr ernsthaft, was man tun kann, um angemessene Lohnsteigerungen zu unterstützen (hier ein herausragendes Beispiel; siehe aber auch die letzten beiden Berichte von Jörg Bibow aus den USA in dieser und der letzten Woche).

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