Soziales

Hokuspokus auf höchstem Niveau

| 11. August 2016

Der Traum von einem Einkommen ohne die dazugehörige Produktion fasziniert viele Menschen. Deswegen ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) weiter auf der Agenda vieler, die das kapitalistische System grundlegend verändern und vermenschlichen wollen. Doch der Grundfehler dieser Idee, nämlich, dass es kein Einkommen ohne Produktion geben kann, der lässt sich nicht überwinden.

In jüngster Zeit werden immer häufiger (hier vom Chef der Telekom, aber auch Yanis Varoufakis ist beispielsweise mit diesem Argument auf Tournee) die technische Revolution und in deren Gefolge ein Mangel an Arbeitsplätzen als Begründung für Modelle des bedingungslosen Grundeinkommens angeführt. Das ist zwar als Begründung neu, aber aus vielen Gründen abwegig.

Vor allem deswegen, weil die Produktivität heute weniger steigt als viele Jahrzehnte vorher (ich habe dazu hier ausführlich Stellung genommen). Sollte eines Tages die Produktivität wieder stärker steigen, kann und sollte man die Löhne erhöhen. Auch die Arbeitszeit kann man in kleinen Schritten verringern, wenn – wie Friederike Spiecker und ich z.B. hier und in vielen diesem Aufsatz folgenden Beiträgen gezeigt haben – das damit verbundene Nachfrageproblem gelöst werden kann. Eine Begründung für einen so weitgehenden Schritt wie das BGE ergibt sich daraus nicht.

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