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Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt weit hinter den optimistischen Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute zurück. Die Börsen dagegen sehen ein neues und rießiges Wirtschaftswunder am Zukunftshorizont. Sollten wir ihren bulligen Optimismus teilen?
Die Begriffe "Finanzierungssalden" und "Kredite" werden oft synonym verwendet. Sie sind es aber nicht. Viele wirtschaftspolitische Ratschläge auf Basis vermeintlich logischer Ableitungen basieren daher auf Fehlurteilen.
Wer Unternehmerkapital hofiert, gilt als wirtschaftskompetent. Schließlich schafft Kapital Innovationen, Wohlstand und Arbeitsplätze. Tatsächlich verursacht die Hofierung des Kapitals genau die Probleme, die durch sie angeblich gelöst werden sollen.
Wissenschaft, so haben wir das einst gelernt, ist der immerwährende Versuch, die Welt zu verstehen. Die große Mehrzahl der Ökonomen hat sich von diesem Konzept verabschiedet, was sich nirgendwo besser als an der Diskussion der Schuldenbremse zeigen lässt.
Der gescheiterte „Berliner Mietendeckel“ hat die Diskussion um Wohnungsbau und Mietenregulierung angefeuert. Kaum gesehen wird, dass die Entwicklung in Berlin auch das Ergebnis einer mangelhaften Regionalpolitik ist.
Die Bauproduktion in Europa steckt weiter in der Krise. Der Einzelhandel kann sich etwas erholen und die Preise nähern sich zum ersten Mal seit langem wieder der Zielinflationsmarke der EZB.
Der erwartete Aufschwung im neuen Jahr verzögert sich – zumindest was die Industrie betrifft: Die Produktion in Europa sinkt im Februar wieder.
Die Bundesregierung hat in der Corona-Pandemie Milliardenhilfen für Unternehmen mobilisiert. Jetzt planen zahlreiche Unternehmen, die Hilfen angenommen haben, Gewinne in Milliardenhöhe an ihre Aktionäre auszuschütten.
2022 dürfte die ökonomische Krise überwunden sein. Doch die systemimmanenten Probleme – zu geringe Investitionen und wachsende Ungleichheit – werden uns auch nach Überwindung der Pandemie erhalten bleiben.
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