Lehren von Keynes

Kriegswirtschaft und Wirtschaftskrieg

| 05. Juli 2022

Der Krieg in der Ukraine hat die „Zeitenwende“ ausgelöst, die sich zunehmend als Wende zur Kriegswirtschaft und erweitertem Wirtschaftskrieg entpuppt. Das verheißt nichts Gutes für den Wohlstand der arbeitenden Bevölkerung.

Die ökonomischen Lehren aus dem Keynesschen Schrifttum zum Krieg und seinen Folgen sind eindeutig: Staaten, die den Krieg vorbereiten und ihn schließlich führen, müssen in der Lage sein, volkswirtschaftlich verfügbare Ressourcen der zivilen und wohlstandsfördernden Verwendung zu entziehen und in die Aus- und Aufrüstung ihrer Armeen zu lenken. Die Konskription der Heere und ihre Ausstattung mit Kriegsgütern aller Art bedeuten ebenso wie der Nachschub für kriegführende Armeen einen permanenten Entzug von Arbeitskräften und Produktionsmitteln aus der Güter- und Dienstleistungsversorgung der arbeitenden Zivilbevölkerung für Bedarfszwecke des militärisch-industriellen Komplexes.

In den monetären Produktionswirtschaften des modernen Kapitalismus setzt dies einen gezielten staatlichen Lenkungseingriff voraus, der entsprechende Teile des volkswirtschaftlichen Kapitalstocks und des produktiven Arbeitskräftepotenzials der Rüstungsindustrie und dem Heeresaufbau zuführt.

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