Grenzenlose Freiheit
Die Geschichte von der Globalisierung ist die große, alles dominierende Erzählung unserer Zeit. Sie beginnt spätestens Mitte der 1970er Jahre und erstreckt sich bis in unsere Gegenwart. Sie prägt die Lehrpläne der Geistes- und Sozialwissenschaften an den Universitäten und Schulen. Sie beherrscht das Denken und Fühlen einer Vielzahl von Menschen. Sie findet in Werthaltungen ihren Ausdruck, die mit Begriffen wie Weltoffenheit, Vielfalt, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung umschrieben werden.
Doch was heißt „Globalisierung“ eigentlich genau? Was steht hinter der Rede von der schnellen, vernetzten Welt- und Informationsgesellschaft, die angeblich Zeit und Raum aufhebt, Mauern überwindet, Geschichte, Kulturen und Traditionen verflüssigt und „nationale Alleingänge“ unmöglich macht? Welche Weltbilder stehen dahinter, welche Mächte treiben sie voran? Wer profitiert wirklich von ihr – alle oder vielleicht doch nur wenige? Und vor allem, was ist der Wahrheitsgehalt dieser großen Erzählung vom neuen Zeitalter?
Unsere zweite Printausgabe Grenzenlose Freiheit fühlt dem Begriff und Phänomen „Globalisierung“ auf den Zahn. Die Rede von den freien und effizienten Märkten, den versprochenen Segnungen von offenen Grenzen und das behauptete Ende des Nationalstaates werden auf ihre inhaltliche Substanz hin überprüft.