Herbst/Winter 2020

Schuld und Sühne

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Vielleicht ist es die »Schuld« – genauer, ein Schuldgefühl –, die unsere Gesellschaften seit jeher zusammenhält. Aus dem Gefühl von Schuld entsteht das Bewusstsein von Verantwortung und Verpflichtung. Wem geholfen wurde, der fühlte sich in der Schuld. Sie ist ein Instrument zur Herrschaftsausübung und Festigung. Ein »Regime der Schuld und des Glaubens« verleiht Institutionen wie der Kirche ihre Autorität.

Dieses Heft handelt von der Genese der Schuld und des Schuldbegriffs. Es zeigt die anthropologischen Zusammenhänge von moralischer und geldlicher Schuld. Es handelt davon, wie sich Schuld mit ihrer Rationalisierung, Individualisierung und Moralisierung ändert und was sie in modernen Zeiten – auch und vor allem in ökonomischer Hinsicht – bedeutet.

Die Frage der »Schuld«, sie ist und bleibt eine offene Menschheitsfrage mit zeitloser Brisanz.

Anzahl Seiten: 96
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