Denkfehler der postmodernen Kulturkritik – 1

Wir brauchen eine materielle Wende

| 05. Januar 2021
istock.com/Ikhsan22

Die postmoderne Schule wollte einst das Instrumentarium für eine umfassende Ideologiekritik liefern. Heute steht sie selbst unter Ideologieverdacht. Wo braucht es daher neue Denkansätze? Der Antwort erster Teil: Beim Paradigma des Sozialkonstruktivismus.

Bewohnern der modernen Welt mag sich bisweilen der Eindruck aufdrängen, dass der Spielraum politischer Entscheidungen von einem »Primat der Ökonomie« begrenzt wird. Ökonomische Abwägungen würden die Politik dominieren – so der Verdacht.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Anerkennungsforderungen verschiedener Gruppen in den öffentlichen Debatten könnte man inzwischen aber fragen, ob besagtes Primat nicht von einem neuen »Primat des Sozialen« verdrängt oder zumindest überdeckt wurde. Von einem Blickwinkel also, der subjektive Empfindungen zum Maßstab politischen Handelns gemacht hat und eher den Sozialwissenschaften als der Ökonomie zugerechnet werden müsste.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!