Ursachen für die Schuldenkrisen des Globalen Südens
Die Modern Monetary Theory hilft, die Staatsschuldenkrise der Entwicklungsländer zu verstehen ‒ und warum sich Länder mit geringem Volkseinkommen in Fremdwährungen verschulden. Gleichzeitig legt sie nahe, dass reiche Länder erhebliche Krediterleichterungen gewähren könnten.
Die Staatsschuldenkrisen im Globalen Süden spitzen sich zu. Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein gestörtes multilaterales System. Krisen der öffentlichen Verschuldung zeigen aber auch, wie unzulänglich der vorherrschende analytische und politische Rahmen ist. Das betrifft insbesondere Annahmen über das Wesen des Geldes, die wirtschaftlichen Möglichkeiten der währungsgebenden Regierungen sowie die Ursachen der Auslandsverschuldung von Entwicklungsländern.
Betrachtet man das etablierte Wirtschaftsverständnis durch die Linse der Modern Monetary Theory (MMT), werden dessen Grenzen schnell sichtbar – insbesondere bei Staatsschuldenkrisen. Der Grundgedanke der MMT ist, dass monetär souveräne Regierungen in eigener Fiat-Währung nicht zahlungsunfähig werden können. Das unterscheidet sie von privaten Haushalten oder Unternehmen. Da diese Regierungen keinen monetären Restriktionen unterliegen, können sie ‒ rein funktional gesehen ‒ nach Belieben Ausgaben tätigen, um ihre Ziele zu erreichen. Beschränkt werden sie im Wesentlichen nur durch die verfügbaren Produktionskapazitäten, die das Inflationsrisiko bestimmen.
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