Nachruf

Zum zehnten Todestag Wilhelm Hankels

| 16. Januar 2024
IMAGO / Reiner Zensen

Bis zuletzt war er unbequem und umstritten. Doch Leben und Werk des hohen Wirtschaftsbeamten und Ökonomen Wilhelm Hankel sind es wert, studiert und gewürdigt zu werden.              

Der 15. Januar ist seit jeher der Tag der Ermordung Rosa Luxemburgs. Vor zehn Jahren an eben diesem Datum verstarb der deutsche Wirtschaftswissenschaftler und Währungsexperte Wilhelm Hankel (geboren 1929), der zeitlebens die romantische Linke, die sich unter anderem auf die marxistische Revolutionärin beruft, herausgefordert hatte. Obwohl es ein runder Todestag war, gab es weder eine Hankel-Demo in Berlin noch eine Hankel-Tagung, die von keiner Hankel-Stiftung veranstaltet wurde.

Es macht wenig Sinn, aus Hankels Wikipedia-Seite zu zitieren, und andererseits ist dies auch nicht die geeignete Plattform für eine gründliche Analyse seines Lebens und seiner Arbeit. Dass Wilhelm Hankel das wert ist, dafür gibt es zwei Argumente: Erstens, seine Schriften bleiben auch für die Nachwelt interessant. Zweitens, Hankels antideterministische Überzeugung, begleitet von der gut begründeten Schlussfolgerung, dass "Politik von sehr viel weniger 'Sachzwängen' bestimmt wird, als sich Politiker weismachen lassen und es anderen einreden“, ist heute, wo Politiker diese Methode bis zum Äußersten treiben, höchst aktuell.

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