Die Deglobalisierung, die wir brauchen

Die Financial Times-Kolumnistin Rana Foroohar feiert den Anbruch eines neuen Zeitalters des wirtschaftlichen Lokalismus. Die Globalisierung ist tot – und dafür sollten wir alle dankbar sein. Leider nur hat ihre heitere Vision wenig mit der real stattfindenden Deglobalisierung zu tun.

Vor nicht allzu langer Zeit war "Antiglobalisierung" der Stoff, aus dem "Extremisten" und "Populisten" gemacht sind. Ich kann das als jemand bezeugen, der einen Großteil seiner Jugend damit verbracht hat, inmitten der aufkeimenden Antiglobalisierungsbewegung der späten 1990er und frühen 2000er Jahre (buchstäblich) gegen den globalen Kapitalismus zu randalieren. Im Nachhinein ist es leicht zu erklären, warum diese Bewegung im Westen keine nennenswerten politischen Erfolge erzielen konnte.

Am offensichtlichsten ist, dass sie sich weigerte, sich ernsthaft mit der Frage der nationalen Souveränität und der politischen Macht in den westlichen Ländern zu befassen, obwohl sie die Selbstbestimmung der weit entfernten Länder der Dritten Welt forderte. Nichtsdestotrotz ist schwer zu bestreiten, dass wir mit unserer Warnung vor den katastrophalen Folgen der konzerngesteuerten Globalisierung Recht hatten. Damals wurden wir Globalisierungsgegner von den "sehr ernstzunehmenden Leuten", die für globale Angelegenheiten zuständig waren, als Extremisten behandelt.