Genug der Flexibilisierung!
Die Situation der Millionen von »Scheinselbstständigen« und Flexiarbeitern ist nicht nur in den Niederlanden ein großes Problem. Ein nicht bestelltes Feld für progressive Parteien jenseits von Identitätspolitik.
Jetzt, wo Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, kommen die Fragen zurück, die wir uns vor dem Eintritt in den Corona-Tunnel gestellt haben. Am 23. Januar 2020 nahm Minister Wouter Koolmees lächelnd den Bericht »In was für einem Land wollen wir arbeiten« entgegen. Verfasst wurde der Bericht vom Arbeitsregulierungsausschuss, dessen Vorsitzender Hans Borstlap ist. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört. Die Treffer auf meinem Bildschirm nach Eingabe des Suchbegriffs »Borstlap Report« sind fast alle ein Jahr alt.
Der Bericht markierte einen Wendepunkt. Nach dreißig Jahren des Mantras von flexibleren Arbeitsmärkten lieferte Borstlap einen verheerenden Regierungsbericht. Die Situation der Millionen »Scheinselbstständiger« und Flexiarbeiter in den Niederlanden müsse sich ändern. Allzu oft handelt es sich um ausgebeutete Arbeitnehmer in Dreiecksbeziehungen zwischen Arbeitgeber, Selbstständigen und Zeitarbeitsfirmen oder anderen »Vermittlern«. Borstlap mahnte die »Einhaltung der zivil- und öffentlich-rechtlichen Vorschriften« an - deutlicher kann man Gesetzlosigkeit nicht kritisieren.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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