Europa

Good luck, Mario

| 17. Februar 2021
Presidenza della Repubblica/wikimedia.org

Das Potential, das Mario Draghis politische Ambition hat, ist wegen seiner großen Erfahrung und seines Wissens um die entscheidenden Zusammenhänge enorm. Für Italien eine einmalige Chance.

Der Arme, habe ich im ersten Augenblick gedacht, als ich hörte, dass Mario Draghi vom Staatspräsidenten Italiens das Mandat angenommen hat, eine neue italienische Regierung zu bilden. Doch bei etwas gründlicherem Nachdenken wurde mir klar, dass Mario, den ich seit mehr als 20 Jahren kenne, aus meiner Sicht – und vielleicht sogar aus seiner eigenen Sicht – durchaus der Arme sein mag, für Italien aber vermutlich eine einmalige Chance bedeutet.

Welches Land kann schon von sich sagen, dass es über einen Ministerpräsidenten verfügt, der nicht nur von den im Parlament vertretenen Parteien von rechts bis links breite Unterstützung bekommen hat, sondern auch über eine einmalige Erfahrung in der nationalen wie der internationalen Arena verfügt. Mario Draghi hat seit Beginn der 1990er Jahre in allen wichtigen Gremien gesessen (und Verantwortung übernommen), die sich mit der Weltwirtschaft, Europa und der italienischen Wirtschaft befassen. Er hat schließlich die wichtigste wirtschaftspolitische Position in Europa zu einer Zeit übernommen, wo die Europäische Währungsunion (EWU) kurz vor dem Zusammenbruch stand und ihr in einem entscheidenden Moment Halt geboten.

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