Bezahlte Pflegezeit

Kann „Elterngeld“ den Pflegenotstand lindern?

| 14. Februar 2023
istock.com/palinchakjr

Die Bundesregierung hat versprochen, eine bezahlte Pflegezeit einzuführen. Die Zeit drängt – auch angesichts des Fachkräftemangels. Seit Sommer 2022 liegen die Vorschläge von Experten auf dem Tisch. Kommt das „Elterngeld“ für Pflegende?

Cäcilia pflegt ihren Vater. Sie schaut morgens bei ihm vorbei und hilft ihm beim Aufstehen. Bereitet Obst für den Vormittag vor. Stellt Getränke bereit. Dann fährt sie zur Arbeit. Sie telefonieren zwischendurch, manchmal muss sie mit der Versicherung oder einem Arzt sprechen. Nach der Arbeit leistet sie ihrem Vater Gesellschaft, begleitet ihn zur Physio. Reibt ihm die Beine ein. Räumt auf. Oft ist es spät, bis sie nach Hause kommt und sich um ihre Sachen kümmern kann. Am nächsten Tag geht alles von vorne los.

Cäcilia ist ein Beispiel. Vielen anderen Berufstätigen, die einen Angehörigen pflegen, geht es ähnlich. Ab zehn Stunden Pflege pro Woche werde es sehr schwierig, Pflege und Beruf zu vereinbaren, sagen sie. Die Bundesregierung versprach im Koalitionsvertrag, eine bezahlte Pflegezeit einzuführen. Das war im November 2021. In der Zwischenzeit hat der Unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf umfassende Vorschläge für eine Neugestaltung der Pflegezeit vorgelegt. Das Bundesfamilienministerium bereite eine grundsätzliche Reform der Familienpflegezeit vor, sagt eine Sprecherin. Geht es endlich in der häuslichen Pflege voran?

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