Privat oder Staat?

Wärmewende off-track

| 23. Februar 2021
Bild: Ulrike Simon

Geschafft. Das mit Biomasse beheizte Fernwärmenetz in unserem Dorf ist fertig. 70 Häuser werden beheizt, 450 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Freude und Stolz ‒ dann der Kater: Unsere Genossenschaft musste das Netz an einen Energieversorger verkaufen. 

Mit unserem Projekt wollten wir nicht nur unsere persönlichen Heizungsprobleme lösen, sondern mit unseren CO2-neutralen Heizungen gleichzeitig auch einen aktiven persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten.

Im Gegensatz zum Strom, wo im ersten Halbjahr 2020 55 % aus erneuerbaren Energien stammten, steckt die Wärmewende noch ganz am Anfang, nur in puncto Verkehrswende steht Deutschland noch schlechter da. Laut dem Handelsblatt wird knapp über die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie für die Erzeugung von Wärme und Kälte verwendet. Die dafür benötigte Energie stammt immer noch zu fast 85 Prozent aus Kohle, Öl und Gas. Nur 14,5 Prozent stammten 2019 aus erneuerbaren Quellen. In den vergangenen sieben Jahren ist dieser Wert so gut wie konstant geblieben. Und auch in unserem Dorf dominierten überalterte Heizungsanlagen.

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