Aufgelesen

Der Homo oeconomicus – ein asoziales Ekel?

| 23. Februar 2021
istock.com/alphaspirit

Jonathan Aldred setzt sich in seinem Buch mit den „ökonomischen Imperialisten“ auseinander, die den stets seinen individuellen Vorteil optimierenden Homo oeconomicus als soziale Weltformel propagieren. Eine brillant geschriebene Abrechnung mit dem Menschenbild der Mainstream-Ökonomik.

Ökonomen machen sich in der Regel über die Grundlagen ihrer Disziplin keine Gedanken. Es gilt der Grundsatz „economics is what economists do“, und damit basta. Walter Eucken, der Pate des die deutsche Wirtschaftspolitik seit über 70 Jahren dominierenden Ordoliberalismus, sah in Debatten über Grundsätze und Methoden der Ökonomie sogar ein „Krankheitszeichen“.

Die Frage nach dem Gegenstand der Wirtschaftswissenschaften gehen die meisten Ökonomen aus dem Weg oder beantworten sie lapidar mit der 1932 von Lionel C. Robbins formulierten Definition, die Ökonomie sei die Wissenschaft von der Allokation knapper Ressourcen.[1] Damit geben sich Ökonomen den Anschein wertfreier Wissenschaftler, die Auskunft darüber geben, wie man mit gegebenen Mitteln ein optimales Ergebnis oder ein bestimmtes Ergebnis mit möglichst geringem Aufwand erreicht.

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