Sie nannten es „Klimapolitik“
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen in einer neuen Woche. „Klimaschutz“ ist ein Label, dass sich für fast alles verwenden lässt: So wollen die Vereinten Nationen und die G20 sicherstellen, „dass die Lebensmittelsysteme mehr zur Anpassung an den Klimawandel und zu dessen Eindämmung beitragen". Doch dahinter verbirgt sich eine Politik für die großen Argrarkonzerne und eine globale Kampfansage an die ökologisch viel nachhaltigeren Kleinbetriebe.
Und auch Brüssel verabschiedet geräuschlos ein Klimagesetz nach dem anderen. Die EU möchte im Klimaschutz führen – und zugleich andere Länder und Regionen dazu bringen, auf (aus europäischer Sicht) schädliche Aktivitäten zu verzichten. Allerdings gibt es ein Problem: Im Rest der Welt sieht man die Regulierungswut der Europäer mit wachsendem Unbehagen. Zumal die Klimagesetze nicht so vorbildlich sind, wie sie die EU gern darstellt.
Diese und weitere Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe:
- Der globale Krieg gegen die Farmer Die kleine und mittlere Landwirtschaft ist ökologischer als industrielle Großlandwirtschaft. Doch sie ist einem globalen Krieg der Agrarkonzerne ausgesetzt – unter dem Deckmantel der „Nachhaltigkeit“. Thomas Fazi
- Das Klima, der Markt und der Imperialismus Die EU treibt ihren „Green Deal“ voran. Der Emissionshandel wird massiv ausgeweitet, der Markt wird mit einem europäischen Klimazoll geschützt. Im Rest der Welt sieht man das mit wachsendem Unbehagen – das böse Wort vom „regulatorischen Imperialismus“ geht um. Eric Bonse
- Habecks Reisen Über die Kurzvisite von Robert Habeck in einem "Indigenendorf in Brasilien" wurde viel berichtet. Doch es lohnt eine Nachlese zum besseren Verständnis grüner Umweltrhetorik. Erik Jochem
- Der digitale Wettlauf zwischen dem Westen und China Die Kritik an TikTok wächst. In den USA mehren sich Spekulationen, dass die App vollständig verboten werden könnte. Es geht um Spionage, Überwachung – und wer zukünftig die Weltordnung kontrolliert. Chris Ogden
- Mehr Lohnquote, bitte! Nach jahrelanger Lohnzurückhaltung in der EU kommt die europäische Mindestlohnrichtlinie. Sie könnte die Lage von Geringverdienern verbessern. Die Argumente gegen den Mindestlohn sind hingegen so brüchig wie damals in Deutschland. Malte Kornfeld
- Zur Macht von Zentralbanken Scheinbar überraschende Bankenpleiten werfen Fragen nach der Finanzmarktstabilität auf. Als problematisch gelten häufig die Leitzinserhöhungen der Zentralbanken. Was nur belegt: Das Geldpolitik-Narrativ blockiert einen realistischen Blick auf die Ursachen der Fragilität des Finanzsystems. Paul Steinhardt
- Die Suche nach dem Sicherheitsnetz Die Bankenkrise ist das Ergebnis einer neuen Rationalität in einem Sektor, in dem blinder Optimismus Zinsrisiken und andere Gefahren vergessen lässt. Dirk Bezemer
- Updates zur Konjunktur 2023 – 1 Das Jahr 2023 beginnt mit anhaltender Unsicherheit. Ältere Prognosen rechneten für die deutsche Wirtschaft mit einem deutlicheren Wachstumsschub zu Jahresanfang. Die Redaktion