Jedes Prozent Einwanderung erhöht die Mieten um 7 Prozent
Mit steigenden Bodenpreisen findet eine Umverteilung von Vermögen statt, die unser System gefährdet. Wie lässt sich das stoppen?
Professor Reiner Eichenberger von der Uni Fribourg in der Schweiz schreibt es immer wieder: „Die Zuwanderungsgewinne müssen gerechter verteilt und die Verlierer kompensiert werden.“ Zu diesem Zweck, so Eichenberger, „soll der Staat Zuwanderungsabgaben erheben“, und mit dem Erlös die Verlierer entschädigen. Er begründet dies damit, dass die Einheimischen „ein riesiges Vermögen in Form von Infrastruktur, Immobilien, halbstaatlichen Unternehmungen oder etwa Reserven im Sozialversicherungssystem aufgebaut haben“, von dem die Zuwanderer profitieren, und wofür sie eine jährliche Gebühr von etwa 7.000 Franken bezahlen, die dann an die Einheimischen verteilt würden.
Eichenberger vergisst, dass die Zuwanderer schon heute einen Eintrittspreis bezahlen, aber nicht dem Staat, sondern dem Besitzer des Bodens, auf dem sie wohnen wollen. Nehmen wir an, ein gut bezahlter Expat von Google sucht für sich und seine Familie im Raum Zürich eine Wohnung mit mindestens 100 Quadratmetern. Die ersten zehn Kaufangebote auf homegate.ch kosten im Schnitt pro 100 Quadratmeter gut 1,9 Millionen Franken, wovon weit über eine Million auf das von der Wohnung beanspruchte Stück Boden entfallen. Bei der Miete sieht es ähnlich aus. Hier kosten die ersten zehn Angebote pro 100 Quadratmeter im Schnitt 3.750 Franken, wovon mindestens 1.500 Franken allein auf die Nutzung des Bodens entfallen.
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