Erneuerbare-Energien-Gesetz - 4

Warum wir kommunales Energiemanagement brauchen

| 20. April 2021
istock.com/zhengzaishuru

Die Energiewende siedelt sich wieder dort an, wo sie nach dem Wunsch ihrer Pioniere begann: in den Kommunen. Doch damit sie an Fahrt gewinnt, muss die kommunale und regionale Energiebilanz ausgewogener werden.

Auch der Strommarkt ist kein Kartoffelmarkt. Denn anders als die Kartoffel auf dem Teller, deren Herkunft man bis aufs Feld, auf dem sie wuchs, zurückverfolgen kann, lässt sich der Ursprung des verbrauchten Stroms nicht lokalisieren. Vielleicht stammt er vom Atomkraftwerk, vielleicht von der Solaranlage des Nachbarn – der bezahlte Ökostrom ist lediglich das Versprechen des Händlers, dass irgendwo ein entsprechendes Äquivalent produziert wird.

Entsprechend wird der Stromhandel über virtuelle Energiemengenkonten abgewickelt. Um zu erreichen, dass die Einspeisungen ins Stromnetz und die Ausspeisungen stets im Gleichgewicht sind, organisieren sich die Stromhändler und/oder Produzenten in Bilanzkreisen. Davon gibt es in Deutschland mindestens 4000. Die Bilanzkreisverantwortlichen berechnen täglich im Voraus, wie viel Strom sie angesichts der Wetterlage (bei Wind- und Sonnenenergie) und aus Markterwägungen heraus produzieren wollen (diese Planung heißt dispatch). Aus diesen Fahrplänen berechnen die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) dann, welche Maßnahmen insgesamt nötig sind, um das Netzgleichgewicht herzustellen.

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