Editorial

Der kurze Weg zur Kriegspartei

| 05. Mai 2022
istock.com/huettenhoelscher

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In unserer neuen Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Die Rückkehr des Königs: Wenn es jemals eine Frage war, wer in Europa das Sagen hat, die NATO oder die Europäische Union, dann hat der Krieg sie geklärt – zumindest für die absehbare Zukunft.
  • Können wir Embargo? In Deutschland wie auch im übrigen Europa bleibt der Druck hoch, die Einfuhr von russischem Öl und Gas zu verbieten. Doch ein Importstopp droht die hiesige Wirtschaft schwer zu schädigen, ohne dass damit ein Frieden in der Ukraine näherrückt.
  • „Blut-Öl“: Auf deutschen Wunsch werden in Brüssel elementare Regeln ausgehebelt, um neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
  • „Finance“ als Waffe: Der Westen verfügt über Finanzfeuerwaffen, die in der Lage sind, Russland zu Nordkorea zu machen. So das Ergebnis einer ‚Ökonomie des Krieges‘, die Professor Farzad Saidi bemüht, um uns eine Eskalation des Wirtschaftskriegs gegen Russland schmackhaft zu machen.
  • Der Abtrünnige: Klaus von Dohnanyi hat einen umstrittenen Spiegel-Bestseller vorgelegt. Er sei Putin-Versteher und bediene ein „deutschnationales Geschichtsbild“, so die Kritik. Doch seine Kernbotschaften sind durch die russische Invasion nicht widerlegt worden.
  • Der Verklärte: Der Mythos vom „Wirtschaftswunder und welchen Anteil Ludwig Erhard wirklich am Wirtschaftsaufschwung im Nachkriegsdeutschland hatte.
  • Lehren aus dem letzten Krieg? Am 30. Juni 2021, vor einem dreiviertel Jahr, endete der 2002 begonnene Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Haben wir aus ihm gelernt?
  • Konjunktur: Die europäische Bauindustrie nimmt nach dem Dezember-Einbruch deutlich an Fahrt auf. Die Erzeugerpreise steigen weiter. Das Einzige, was (noch) sinkt, ist die Arbeitslosigkeit.
  • Günstlingswirtschaft: Die riesigen Sparschweine von privaten Pensionsfonds wie BlackRock oder Vanguard sind teuer und nutzlos. Effizienter und nachhaltiger wäre ein gesetzliches Umlagesystem.