Aufgelesen

Warum nationale Interessen wichtig sind

| 25. April 2022

Klaus von Dohnanyi hat einen umstrittenen Spiegel-Bestseller vorgelegt. Er sei Putin-Versteher und bediene ein „deutschnationales Geschichtsbild“, so die Kritik. Doch seine Kernbotschaften sind durch die russische Invasion nicht widerlegt worden.

Ist dauerhafter Frieden zwischen den Staaten möglich? Die Frage, die wieder so aktuell geworden ist, beschäftigte bereits Immanuel Kant in seiner berühmten Schrift, „Zum Ewigen Frieden“. Gerne wurde daraus zitiert, wenn es darum ging, den Mythos aufrechtzuerhalten, dass Länder, die miteinander Handel treiben, keinen Krieg führen. Tatsächlich waren Kants Reflexionen komplexer und tiefsinniger. Die Basis für den Frieden sah er, grob gesagt, in der Vernunft und Freiheit der Menschen, sich auf Regeln zu einigen, die sie – über die Grenzen hinweg – als richtig anerkennen können.

Auch heute wäre es vernünftig, wenn freie, souveräne Nationen miteinander kooperieren würden, um eine der Zeit angemessene Weltordnung zu erarbeiten. Aber ist so etwas denkbar? Und, was sind die Voraussetzungen?

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