Multinationale Konzerne müssen sich ändern, nicht die Verbraucher
Die Richter in Den Haag haben Recht. Erst wenn Shell anfängt, Alternativen zu Öl und Gas anzubieten, werden die Verbraucher in der Lage sein, Energie aus Wind oder Wasserstoff zu konsumieren.
Wenn eines in der vergangenen Woche klar wurde, dann dies: Veränderungen, die nötig sind, um die globale Erwärmung zu bremsen, müssen von oben kommen. Damit wird ein zentraler Lehrsatz aus den Wirtschaftslehrbüchern ausgehebelt - die Konsumentensouveränität.
Das Haager Urteil gegen den Ölkonzern Shell ist eine Entscheidung für einen Wandel, der von oben kommt - vom Gericht und nicht vom Markt, der Politik oder dem Verbraucher. Es ist zugleich ein Symptom der Ohnmacht. Denn dass die Gerichte eingeschaltet werden müssen, zeigt, wie wenig Bürger und Bürgerbewegungen, die sich gegen Großunternehmen und Politik stellen, durch Aktivismus und Beratung verändern können: sehr wenig. Veränderung muss von oben erzwungen werden, weil sie von unten nicht erreicht werden kann.
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