Editorial

Reichtum verpflichtet

| 22. Juni 2023
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Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in einer neuen Woche. „Eigentum verpflichtet“: nur zwei Wörter – aber ein großer Sinngehalt, der in einer globalisierten Welt weit über den bekannten Artikel 14 des deutschen Grundgesetzes hinausstrahlt. Vermögende binden sich nicht nur an ihr Eigentum, sondern auch an die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, welche mit dem Erwerb einhergeht – auch bekannt als „Sozialpflichtigkeit“. Gilt das nicht auch für eine Welt, in die Superreichen nicht nur Ausdruck eines enthobenen ‚Rentier-Kapitalismus‘ sind, sondern auch für ein Gro der globalen CO2-Emissionen verantwortlich zeichnen?

Diese und weitere Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe:

  • Lost Labour Securonomics sollte das Äquivalent zu Bidenomics sein. Doch längst ist der großspurige Investitionsplan von Labour der Haushaltsdisziplin zum Opfer gefallen. Rachel Reeves ist die Verkörperung einer Partei, die von Angst gelähmt ist. Thomas Fazi
  • Eine unzureichende Reform der EU-Fiskalregeln ist gefährlich Die derzeit vorgesehene Reform der Fiskalregeln durch die EU-Kommission greift zu kurz. Auch was „gute“ und „schlechte“ Investitionen sein sollen, bleibt unklar. Das kann die Eurozone weiter destabilisieren. Philipp Heimberger
  • Das Heizungsgesetz – ein Schnellschuss Das geplante Gebäudeenergiegesetz mag zwar ein hehres Ziel verfolgen, ist aber in seiner Ausgestaltung ein Schnellschuss, der wichtige Probleme ignoriert. Julien Niemann
  • Was tun mit den Superreichen? Eine kleine Klasse von Rentiers besitzt ein Vermögen, das so groß ist, dass sie allein von ihrer Rendite im Luxus leben kann. Doch wie ließe sich dieser ‚Rentier-Kapitalismus‘ am besten überwinden? Eine linkskeynesianische Analyse. Dirk Tegtmeyer
  • Die Emissionsexzesse der Superreichen Allein 48 Prozent der globalen CO2-Emissionen fallen auf 10 Prozent der Weltbevölkerung. Doch diese Reichen und Superreichen müssen die Folgen des Klimawandels zugleich am wenigsten fürchten. Franz Garnreiter
  • Kann es unmoralisch sein, seine Schulden zu begleichen? Ein archäologischen Forschungsprojekt zur Wirtschaftsgeschichte der Bronzezeit unter Leitung des US-Ökonomen Michael Hudson inspirierte einen Bestseller. Was können wir aus der frühen Geschichte des Geldes lernen? Ulrike Simon
  • Im Notfall: Lohnerhöhung Was Regulierung und Personalmangel im Gastgewerbe ausgelöst haben. Eva Roth
  • Gruselmärchen als Geschäftsmodell Der Ökonom Bernd Raffelhüschen schlägt eine drastische Erhöhung von Zuzahlungen der gesetzlichen Krankenversicherten bei der Inanspruchnahme von Leistungen vor. In den Medien wird dieser Unsinn als seriöser Diskussionsvorschlag bewertet. Hartmut Reiners