Grüner Stahl – Schlüsselbranche mit Wachstumsschwäche
Der luxemburgische Stahlkonzern ArcelorMittal will seine Pläne für grüne Stahlproduktion in Deutschland fürs Erste nicht weiterverfolgen – trotz einer zugesicherten staatlichen Förderung von 1,27 Milliarden Euro. Im schwierigen konjunkturellen Umfeld gehen Energiewende und Wirtschaft noch nicht im selben Takt.
Im Mai 2024 hatte der damalige Wirtschaftsminister Habeck vorsichtigen Optimismus geschürt, indem er ArcelorMittal einen Förderbescheid über 1,27 Milliarden Euro übergab. Damit sollte die Dekarbonisierung der Werke in Eisenhüttenstadt und Bremen vorangetrieben werden. Etwas mehr als ein Jahr später verzichtet der weltweit zweitgrößte Stahlproduzent auf die Subvention. Der Grund: Die „politischen, energie- und marktbezogenen Rahmenbedingungen“ hätten sich nicht in die „erhoffte Richtung“ entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung vom 19. Juni.
Im Wirtschafts- und Finanzministerium der neuen Regierung gibt man sich noch nicht alarmiert, es handele sich um eine privatwirtschaftliche Entscheidung, einen Einzelfall. Dennoch appelliert Finanzminister Lars Klingbeil an Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, einen Stahlgipfel einzuberufen. Klingbeil selbst betont, um die Industriearbeitsplätze kämpfen zu wollen.
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