Schnabelnomics
Auch die EZB kennt die Wirkung ihrer Zinserhöhungen nicht und macht trotzdem weiter. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel spricht das sogar offen aus.
Vorletzte Woche zogen sich die europäischen Zentralbanker zu ihrer jährlichen Klausurtagung ins portugiesische Sintra zurück. Ihr diesjähriges Thema: "Wie lässt sich die Wirtschaft (sprich: die Preise) in einem unruhigen Umfeld stabilisieren". Dementsprechend fanden die Klausurtage vor dem Hintergrund einer wachsenden Unruhe über die Politik der Zentralbanken statt. Werden Zinserhöhungen nicht das Kind der Wirtschaft mit dem Bade ausschütten, das die Inflation ist? Wie lange sollte man mit einem Instrument weitermachen, das die Wirtschaft hart trifft, aber nicht sehr präzise oder wirksam ist, wenn es darum geht, den Preisanstieg zu bremsen?
Die Ökonomen der EZB gehen davon aus, dass die Kerninflation (ein Index ohne Energiepreise) von 5,1 % in diesem Jahr auf 2,3 % im Jahr 2025 sinken wird, was nahe am Ziel der EZB liegt. Laut EZB-Direktorin Isabel Schnabel sind diese Prognosen jedoch sehr unsicher. Das sagte sie eineinhalb Wochen vor der Klausurtagung in Sintra in einer Rede in Luxemburg.
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