Aufgelesen

Generation Corona? Kinder der Ungleichheit!

| 18. August 2021
istock.com/Aleksandra Abramova

Das Wort „Generationengerechtigkeit“ ist ein politischer Kampfbegriff. Nicht die Generationen hat die Pandemie in zwei Lager geteilt, sondern jede Generation auf eine spezifische Weise.

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende gehören zu den Hauptleidtragenden der Covid-19-Pandemie, die Deutschland ab Februar/März 2020 erfasste und seither viele schon länger bestehende Missstände, politische Versäumnisse sowie Ungleichheiten etwa im Bildungsbereich aufdeckte, diese aber auch verstärkte. Kann oder sollte man deshalb vielleicht sogar von der „Generation Corona“ sprechen, oder vernebelt dieser Begriff nur die Spaltungstendenzen innerhalb und zwischen einzelnen Gruppen der heutigen Jugend? Vermutlich prägte die Pandemie das Leben der jungen Menschen von Beginn an noch stärker als das von Erwachsenen, jedoch nicht Kinder und Jugendlichen aller in gleicher Weise. Vielmehr nahmen die sozialen Konfliktlinien und Spaltungstendenzen zu.

Der pandemische Ausnahmezustand als Generationserfahrung

Die lange Dauer des pandemischen Ausnahmezustandes bedeutete für Kinder und Jugendliche eine besondere Herausforderung. Denn für sie war ein Jahr (in diesem Fall der Besorgnis, der Unsicherheit und der Beschränkungen ihres Handlungsspielraums) eine sehr viel längere Zeitspanne als für Erwachsene. Gerade in der Adoleszenz wirken aufgezwungene Vereinzelung, Vereinsamung und soziale Isolation, die für junge Menschen mit dem wiederholten Lockdown bisweilen verbunden waren, deprimierend und demoralisierend, weil diese Lebensphase für die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen und die Frage, wie selbstbewusst sie als Erwachsene auftreten können, von entscheidender Bedeutung ist.

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