Flüssiggas

Wie Europa die Volkswirtschaften des globalen Südens destabilisiert

| 01. September 2022
istock.om/chitsanupong kathip

Um die rückläufigen russischen Gaslieferungen auszugleichen, setzt Europa zunehmend auf den Import von verflüssigtem Erdgas. Doch diese Strategie schadet zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern massiv.

Mehrere Artikel auf MAKROSKOP haben von Beginn an das von der EU im Mai beschlossene Öl-Embargo gegen Russland kritisiert (vgl. hier und hier). Die Argumentation lautete, dass der Öl-Boykott ein sanktionspolitischer Flop ist, da er Deutschland und anderen EU-Ländern langfristig mehr wirtschaftlichen Schaden zufügt als Russland, in keiner Weise zu einer Verkürzung oder gar Beendigung des Ukraine-Krieges beiträgt und russische Gegenmaßnahmen mit unkalkulierbaren Risiken für die deutsche und die europäische Wirtschaft insgesamt provoziert. Es sei unverantwortlich, dass die EU mit ihren Sanktionen gegen russisches Öl (und zuvor russische Kohle) Energie als Waffe einsetze, ohne die Folgen zu berücksichtigen, die einträten, wenn Russland mit der gleichen Waffe zurückschlagen und seinerseits die Gaslieferungen nach Europa einstellen oder stark reduzieren würde.[1]

Inzwischen sind die russischen Gaslieferungen in die EU deutlich zurückgegangen. Jetzt wird allerorts geklagt, dass die offizielle Begründung mit technischen Problemen nur vorgeschoben sei und Russland in Wahrheit sein Gas als politische Waffe einsetze. Das ist durchaus möglich und sogar wahrscheinlich. Nur: Europa hat mit diesem Spiel begonnen.

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