Unterschätzt die Makroökonomie die Klimakrise?
Vor fünfzehn Jahren haben die meisten Makroökonomen sie nicht kommen sehen: die Große Rezession. Jetzt, da die Klimawissenschaftler warnen, spielen viele Klimaökonomen die Auswirkungen einer Erwärmung des Planeten auf die Wirtschaft herunter.
Der jüngste Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) macht keinen Hehl daraus: Wir bewegen uns auf dünnem Eis, und das schmilzt. Seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 sind die Treibhausgasemissionen zwar gesunken, aber - auch in den Niederlanden - nicht genug, um die Ziele für 2030 (55 Prozent Reduktion) und 2050 (Netto-Null-Emissionen) zu erreichen.
Als Ursache wird manchmal "Ökonomismus" angeführt: Vielen Politikern geht es mehr um wirtschaftliches Wachstum als um ökologische Nachhaltigkeit. Doch das ist nicht wahr. Denn mit der derzeitigen Klimapolitik werden sich die Hochwasserschäden im Laufe des 21. Jahrhunderts verzehnfachen. Die landwirtschaftliche Produktion wird aufgrund von Hitze und Wassermangel zurückgehen, ebenso das Wachstum der Arbeitsproduktivität in Europa. Ein Drittel der Bevölkerung in Südeuropa wird unter Wasserknappheit leiden, wenn die Erwärmung zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Ökonomie sollte also bedeuten: Ja, investiert schnell und stark in Nachhaltigkeit. Andernfalls wird die globale Erwärmung die Wirtschaft hart treffen.
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